Der Kroate Petar Dundov, der für absolut authentischen Sound steht hat kürzlich sein bereits fünftes Artist Album auf dem Traditions-Label Music Man Recordings veröffentlicht. Der Sound von Petar Dundov steht für melodiös-komplexer elektronischer Musik. In wie Fern dieses Album dieser Philosophie folgt, checken wir jetzt für Euch ab.
Der Eröffnungstitel “Then Life” klingt schon ganz nach Dundov-manier, eine ausgefahrene musikalische Komposition, die ganz ohne Drums auskommt. Ich fühle mich phasenweise eher an klassische Musik als an Techno erinnert. Sphärisch!
“The Lattice” kommt da schon etwas tanzbarer daher. In Kürze wird dieser Titel auch als Auskopplung mit frischen Remixes released. Eine sehr gestreckter 10 Minüter mit signifikanten Elementen für den bereits mehrfach erwähnten Dundov-Sound.
Auch “Before It All Ends” geht in eine ähnliche Richtung. Der Groove ist etwas organischer und für mein Befinden etwas stimmiger zur Gesamtkomposition. Flächen, vielschichtige Instrumente, analoge FX, so die Hauptzutaten von einem der schönsten Titel des Albums.
Fast ein wenig poppig klingt “Midnight Orchestra”, weiss Gott warum, aber ich fühle mich stellenweise an Kraftwerk erinnert. Auch hier wieder bis zum Maximum ausgefahren, aber auch dass ist eines der Kernmerkmale des aus Zagreb stammenden Künstlers.
Neblig wird es beim Track “Mist” akkustisch. Auch hier Poppig, aber diesmal mit Electro-Anleihen. Ein wenig fühlt man sich in die 80iger zurück versetzt. Ein softes Synthie-Arrangement trägt einen, durch das 10-minütige Werk. Auch hier ein super Listening-Track.
Zurück zum Ambient macht sich “New Hope” auf. Kompletter Verzicht auf Rhythmus-Gruppen, hier geht es nur um Auftürmen von Instrumenten und den entsprechenden Parameter-Veränderungen. Flächig, aber dennoch intensiv.
Der längste Titel mit gut zwölf einhalb (!) Minuten ist mit “Missing You” auf dem Album zu finden. Ich fände von diesem Titel Club Remixe interessant, eine schöne Komposition, die eher fürs Sofa als für den Tanzflur taugt.
In ein analoges Schlaraffenland entführt “Everlasting Love” und bildet gleichzeitig den Abschluss des Albums. Ein Mustergültiger und verspielter beatless Track, der zeigt was elektronische Musik jenseits des knallenden Dancefloor 4/4 Business zu bieten hat.
Fazit:
Dieses Album bietet 105% Petar Dundov Sound, so eindeutig, dass man sich manchmal etwas mehr Abwechslung auf den Wunschzettel schreiben würde. Nichts desto trotz wird dem Hörer schnell bewusst, dass sich hinter den Titeln aufwendige Kompositionen verbergen, die man nicht so einfach kurz in Logic zusammenschmeisst. Von tanzbar bis chillig, eine Bandbreite, wie man es sich für ein Artist-Album wünscht. In jedem Fall bekommt der zahlende Kunde viel viel Musik, mehr als 8 Titel auf dem ersten Blick hergeben. Wir finden: Mindestens Probehören!
Interpret | Petar Dundov |
★★★★(4/5) |
Titel | At The Turn Of Equilibrium | |
Tracks/Mixes | 01. Then Life 02. The Lattice 03. Before It All Ends 04. Midnight Orchestra 05. Mist 06. New Hope 07. Missing You 08. Everlasting Love |
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Label | Music Man Recordings | |
Releasedatum | 06.05.2016 |