The Wash’s 20:2020

War das ein Jahr! Auch wenn wir heuer um unser übliches Partyleben gebracht wurden, wurde 2020 wieder eine Menge exzellenter Musik veröffentlicht. In diesem Post enthülle ich heute meinen persönlichen Soundtrack zu diesem Jahr, die 20 Tracks, die 2020 für mich vertont haben.

 

 

 

01: Torsten Fassbender – Graviton [languages]
Mit diesem Track bescherten mir meine Berliner Freunde von languages ein ganz besonderes Geschenk. Torsten Fassbender aka Kymatik aka Wellenrausch brachte uns mit „Graviton“ ein unglaublich zeitloses Stück Musik, das alles hat: Stille, Power, Geschwindigkeit, Textur, Groove – es bleibt einfach im Ohr kleben und lässt mein Herz tanzen. Ich weiß nicht, wie oft ich „Graviton“ dieses Jahr gehört habe, egal ob in meinen Sets oder auf dem Handy unterwegs, ich konnte und kann mich an diesem Meisterwerk nicht satthören! Danke. Danke. Danke!

 

02: Ken Hayakawa – Melting Pictures [Schönbrunner Perlen]
„Melting Pictures“ war das Intro schlechthin für mich 2020. Ich habe selten einen Track gehört, der so derart perfekt die Stimmung für die kommenden Stunden bereitet wie die auf der „Vision“ Compilation von Schönbrunner Perlen erschienene Nummer meines Freundes und Mentors Ken. Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, in welche tollen Welten mich der Beat und die Melodie von „Melting Pictures“ dieses Jahr getragen haben. Für mich zweifelsohne der Höhepunkt Ken’s bisherigen außergewöhnlichen Schaffens.

 

03: The Beloved – Sweet Harmony (Cid Inc. Rework) [White]
Ausgerechnet im Jahr 2020 hat sich ein besonderer Kreis für mich geschlossen. Der Track „Sweet Harmony“ im Original von 1993 war für mich DER Einstieg in die elektronische Musikwelt. Die schwebende, glockenartige Melodie, der sanfte Beat, die sinnlichen Vocals, der junge Clemens war hin und weg. Dass sich ausgerechnet mein Lieblingsskandinavier Cid Inc der Überarbeitung der Überarbeitung (sein Rework basiert auf dem Bootleg von Kosmas Epsilon und Zorz von 2004) widmen würde macht das Ding für mich nach 27 Jahren rund. Let’s come together, right now. Oh yeah!

 

04: Sudhaus & The Wash – Meridian [YOMO]
Nagut, ganz ohne Eigenlob geht’s auch bei mir nicht. Dieses Jahr erblickte die erste, im Juni 2019 im Sudhaus Studio in Berlin produzierte Collab zwischen Stephan, Mike und mir das Licht der Welt. White Cube und Meridian, letztere vor allem im Solid Stone Remix, zogen dieses Jahr ihre Runden und begeisterten DJs aus den unterschiedlichsten Lagern. Quivver, Cosmic Gate, Markus Schulz, Kamilo Sanclemente, John 00 Fleming, Roger Martinez, Cid Inc, Myon, Dosem, Max Graham, Sultan + Shepard, irgendwann hab ich den Überblick verloren, was mich zugegebenermaßen ziemlich stolz macht!

 

05: Charlotte Hatherley – A Sign (Evernaya Remix) [White]
Wenig Ahnung hatte ich, welch toller Charakter sich hinter dem Pseudonym Evernaya verbirgt, als ich auf den Link klickte, den Praveen Achary von Juicebox dieses Jahr promotete. Ein Gratis Download, eine Interpretation des Indie-Synthiepop-Songs von Charlotte Hatherley, die ich nicht so schnell vergessen sollte. Episch, hymnenhaft, so erfrischend unterschiedlich zum Original, ich singe immer noch mit. Das Zeichen ist angekommen, mein Freund!

 

06: James Harcourt – Parallel Play [Parquet]
James Harcourt ist wie ein Komet – er zieht nur alle paar Jahre mal vorbei, der hinterlassene Eindruck sucht jedoch seinesgleichen. Parallel Play, genauso wie VCF und Animal auf der gleichen, auf Solee’s Label erschienenen EP sind super starke Nummern zwischen Electrohouse, Progressive und trancigeren Sounds und haben mir in etlichen Momenten ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Gerne weiter so James, ein bisschen öfters darf es von mir aus schon sein 🙂

 

07: Ric Niels – Laeva [Manual Music]
Ric Niels ist einer der Durchstarter 2020 für mich. Bis nahezu zur Jahresmitte mir gänzlich unbekannt erschien der sympathische Argentinier plötzlich auf meiner Landkarte, als mich Alex von Mango Alley fragte ob ich einen Remix für seinen Track „Iota“ machen könnte. Ungelogen seh ich ihn seitdem überall! „Laeva“ ist Groove pur und ein deutliches Zeichen dafür, dass wir hier noch Starkes erwarten können. Ich freu mich auf die nächsten Ausrufezeichen, Ric 🙂

 

08: Around Us – 8 Steps [Mango Alley]
Around Us aus den Niederlanden sind ein Act den ich 2020 entdeckt habe und mit der Zeit zum riesen Fan wurde. 8 Steps beeindruckt durch sein kühles aber druckvolles Understatement und wurde nicht nur von Rauschhaus für seine Augmented Compilation gepickt sondern auch von mir ziemlich durchgenudelt.

 

09: Thomas Mayr – Purring Cat [Schönbrunner Perlen]
Thomas Mayr ist einer der vielseitigsten Produzenten die Österreich bietet. Egal ob treibender Techno, dreckige Electrosounds oder Progressive mit Ecken und Kanten, der oberösterreichische Wahlwiener und DJ Hell Protegé ist nicht nur ein toller Musiker und DJ, sondern auch einer meiner engsten Buddys hier in der Gegend. Purring Cat trägt die SP Signatur von Anfang bis Ende, und hey, Katzengeschnurre samplen, das macht auch nicht jeder. Bleibt in der Playlist, soviel ist sicher!

 

10: Cid Inc. – Rescue Me [Replug]
The Wash + Jahresrückblick = Cid Inc Fixstarter. Ich find’s toll wie Henri immer wieder freshe Sounds in seinen Stil hineinbringt. Alles wirkt bei ihm immer so leicht und natürlich. Ich bin ein riesiger Acid Fan, deswegen fiel „Rescue Me“ bei mir gleich auf fruchtbaren Boden. Stampft dahin, zieht einen mit, putscht einen hoch. Funktional aber nicht beliebig.

 

11: Patrice Bäumel – Sender [Afterlife]
Patrice schafft es wie kaum ein anderer, mit reduzierten Arrangements Jubelstürme bei mir auszulösen. Die Konstanz in der Qualität seiner Produktionen ist beeindruckend, der konstant hohe Output auch. Egal of Original oder Remix, eine Patrice Bäumel Produktion fehlt seit Jahren so gut wie nie in meinen Sets, da kann ich nur meinen Hut ziehen.

 

 

12: Guy J – Beast Of Sea [Lost & Found]
Auch Guy J hat dieses Jahr wieder geliefert. Egal ob als Produzent, als Label Owner, Streamer oder seit ein paar Monaten auch als Lieferant hochwertiger Sample Packs und Admin einer blühenden Community auf Patreon und Discord, 2020 lief für den sympathischen Israeli vieles richtig. Beast Of Sea ist funktional bis zum gehtnichtmehr, Guy zeigt sich hier wieder von seiner dunkleren Seite, die ich ja tendenziell sogar etwas lieber mag.

 

13: Anma, Mango & Aves Volare – Colours (Arude Remix) [Mango Alley]
2020 war für mich ein Jahr der neuen Kontakte. Alex Golovanov aka Mango ist eines der schönsten Beispiele hierfür. Alex hat sich im Laufe dieses Jahres von einem Auftraggeber hin zu einem Sparringpartner und einer immerwährenden Quelle an hilfreicher Weisheit entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte. Colours im Arude Remix gibt mir 2006er Electrohouse Realness mit einer Prise Subtilität und gleichzeitig einer In-Your-Face-Melodie, die meine Hüften wackeln lässt. So geht Revival!

 

14: Gaston Ponte – Sorcery [Or Two Strangers]
Argentinien war auch 2020 eines der Epizentren qualitativ hochwertiger Progressive Musik. Großen Anteil daran hatte für mich der heuer neu auf der Landkarte aufgetauchte Gaston Ponte. Mit Tracks wie dem hier genannten, auf Antrim’s Label erschienenen oder auch M32, irgendeine Nummer dieses Shooting Stars hab ich in meinen Sets dieses Jahr immer gespielt!

 

15: Dmitry Molosh – Cascade [Replug]
Was wäre Progressive 2020 ohne Replug Records? Cid Inc und Orsen haben mit einer EP des belarussischen Wunderkindes mit dem Modelgesicht dem Jahr 2020 gleich einen Kickstart verpasst. „Cascade“ schraubte sich mit seinem unvergleichlich typischen Molosh-Sound in mein Ohr und jetzt wo ich die Nummer nach ein paar Monaten Pause wieder höre kommen all die schönen Erinnerungen, Vorstellungen, Vorsätze und Wünsche die ich vor 12 Monaten hatte wieder ins Gedächtnis. Wirkt wie aus der Zeit gefallen und macht gleichzeitig Hoffnung, dass es irgendwann eine Rückkehr zum Status Quo Ante geben mag.

 

16: Estroe vs. Depeche Mode – World In My Eyes (Baunder Edit) [White]
Im Gegensatz zu beispielsweise zahllosen Radiohead Bootlegs, die eher spurlos an mir vorüber gehen, kann ich mich gegen ein gutes Depeche Mode Cover nicht wehren. Baunder hat alles richtig gemacht, den D.Diggler Remix von Estroe’s „Borderline“ mit den wunderbaren Vocals von Dave Gahan verknüpft und darunter noch ein treibendes Percussiongerüst gelegt. Wie geil kann Einfach sein? Sehr geil!

 

17: Namatjira – I’ll Kill You (Forniva, Eleven Sins & Sonic Union Remix) [Manual Music]
Eine Coverversion eines nahezu unsterblichen Klassikers. Da kann viel schief gehen. Aber auch alles gut. Zweiteres sieht man hier – Namatjira hat im Zuge seines Albums sich über das Original von Terry Grant gewagt und Paul von Manual Music mit der Auswahl der Remixer genau den richtigen Riecher bewiesen. Schöner trockener Kontrast zum epischen Original. Deep, nahezu ketaminartig deep!

 

18: Lostep – Burma (Anton Make Bootleg) [White]
Anton Make bescherte mir mit diesem Bootleg einen heftigen Retro-Moment. Die Neuinterpretation einer DER Hymnen der Prog Breaks Ära wurde für mich noch intensiver und bedeutender, als ich vom Tod von Phil K (der gemeinsam mit Luke Chable das Duo Lostep formte) erfuhr. In dieser nie aus der Mode kommenden Melodie lebt der Geist von Phil für mich weiter und in der Neuinterpretation schaffte Anton es, Alt und Neu zu einem schönen Ganzen zu formen. Danke für dieses wundervolle Geschenk!

 

19: NAHS – Green Jungle (Nishan Lee Remix) [Dopamine White]
Nishan Lee zählt zu den Produzenten, die ich momentan am meisten verehre. Seine darken und hypnotischen Produktionen bringen mich immer zum Tanzen. So geschehen auch bei seiner Interpretation von „Green Jungle“ von NAHS, das mit seiner fetten Kick und dem tiefen Subbass gleich von Beginn an die Schlagzahl vorgibt. Die sich wiederholenden, sinnlichen Vocals bahnten sich vom ersten Moment an in mein Gehirn. Eine Blaupause für exzellente, zeitgenössische Progressive Musik!

 

20: Made By Pete feat. Jinadu – Beautiful Silence [Selador]
Ein spitzen Groove, eine schöne Melodie – allein schon dieses Grundrezept überzeugt bei „Beautiful Silence“. Fügen wir jetzt noch die wunderbar kraftvollen aber doch verletzlich und nahbar klingenden Vocals von Jinadu hinzu, so bekommen wir ein Stück Musik, das Croosoverpotenzial besitzt. Major-Radiostationen hört her und spielt! Dave Seaman und Steve Parry von Selador haben beim Signing dieses Tracks alle Register gezogen und einen wahren Volltreffer gelandet.

 

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