Mango Alley gehört schon seit geraumer Zeit zu den absolut führenden Adressen für qualitativ hochwertige Musik. Das Label kann ein sehr ansehnliches Portfolio erstklassiger Künstler vorweisen, die regelmäßig für beeindruckende Releases sorgen. Einer davon ist zweifelsohne Ric Niels, dessen Zusammenarbeit mit Mango Alley nun in die nächste Runde geht. Nachdem der umtriebige Argentinier im vergangenen Jahr dort bereits seine EP “Iota / Kerimaki” veröffentlichte und im Frühling dieses Jahres die vierte Ausgabe der “Augmented”-Compilation Reihe kuratieren und mixen durfte, legt er nun mit seiner “Roots” EP drei spannende Produktionen nach, die obendrein noch von zwei Remixen flankiert werden. Aber der Reihe nach.
“Encounter”, der erste Track der EP hat alles, was es für eine amtliche Progressive-Nummer braucht: Eine rollende Bassline, einen animierenden Groove und einen Arpeggio-Sound, der sich bis zum Break beständig nach vorne arbeitet, unterstützt durch ein Bett aus Pad-Sounds, die dem während des Aufbaus zunächst eher kühl daherkommenden Soundgewand rund um den Break plötzlich ein warmes Antlitz verpassen. Dass diese scheinbare Widersprüchlichkeit perfekt aufgelöst wird unterstreicht einmal mehr, dass die Progressive-Szene mit Ric Niels ein absolutes Producer-Talent gewonnen hat.
Remix-Unterstützung erhält Ric Niels bei “Encounter” von seinem Landsmann Juan Deminicis. Dieser greift die Idee des Originals grundsätzlich auf, verleiht seinem Remix aber durch den Einsatz einer angezupften Gitarrensaite mit einem Schuss Reverb obendrauf einen melancholischeren Touch.
Als zweiter Original-Track der EP geht “Kinton” an den Start. Im Vergleich zum Opener geht es hier ein wenig zurückhaltender zu – Liebhaber gut tanzbarer und melodischer Sounds kommen hier aber trotzdem voll und ganz auf ihre Kosten.
Weird Sounding Dude nimmt sich dem Track als Remixer an und geht bei seiner Interpretation etwas forscher ans Werk. Mit einem sehr treibenden Soundfundament ausgestattet bildet der Remix einen guten Gegenpart zum zugrundeliegenden Original und rundet die gesamte stilistische Palette des Releases ab.
Wie so oft im Leben gilt auch hier: Das Beste kommt zum Schluss. “Roots”, der namensgebende Titel der EP bildet an fünfter Position zwar das Ende der Tracklist, ist jedoch aus meiner Sicht das Highlight dieses rundherum starken Releasepakets. Von Beginn an nimmt einen der Track mit einer warmen Bassline an die Hand. Geschickt eingestreute Choralgesänge schaffen eine entrückte, einladende Soundlandschaft. Die rundherum positive Grundstimmung des Tracks wird durch sich verstärkende Pads und Arpeggio-Spielereien über den gesamten Verlauf des Tracks immer weiter gesteigert, bis sich im Break und dem darauf folgenden Einsatz eine wuchtige Gute-Laune-Welle in die Gehörgänge ergießt. Viele zufrieden lächelnde Gesichter auf den Tanzflächen dieser Welt dürften die Folge sein.
Mango Alley hat sich einen Ruf als Garant für hervorragende Releases erarbeitet. Ric Niels’ “Roots” EP bildet da keine Ausnahme.
Interpret | Ric Niels |
★★★★,5(4,5/5) |
Titel | Roots EP | |
Tracks/Mixes | Encounter (Original Mix) Encounter (Juan Deminicis Remix) Kinton (Original Mix) Kinton (Weird Sounding Dude Remix) Roots (Original Mix) |
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Label | Mango Alley | |
Releasedatum | 9.9.2021 |